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Wissen teilen ist Macht: Bessere Zusammenarbeit durch Working Out Loud

von Julia Theiler

Was ist Working Out Loud?

Working Out Loud, auch bekannt als WOL-Methode, ist eine Form der agilen Zusammenarbeit in einem zuvor festgelegten Rahmen. Der Begriff wurde erstmals von Bryce Williams in einem Blog-Post erwähnt und definiert. Der Grundgedanke von WOL ist, während des Arbeitens generiertes Wissen zu teilen, anstatt es zu sammeln. John Stepper nahm diesen Ansatz auf und entwickelte daraus eine Methode für selbstorganisiertes Lernen und wertschätzende Zusammenarbeit in und zwischen Unternehmen. Steppers Mission: Menschen bei der Entwicklung eines agilen Mindsets helfen, das sich durch Gewöhnung und Verbreitung langfristig auf die Arbeitsweisen und Beziehungen in Organisationen und darüber hinaus auswirkt.

Agiles Arbeiten braucht agiles Mindset

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Bei der Zusammenarbeit mit der WOL-Methode gelten 5 Prinzipien:

  1. Relationships: Im Kern des Coworking-Ansatzes geht es darum, langfristige Beziehungen aufzubauen, um sich gegenseitig bei der Zielerreichung und Weiterentwicklung zu unterstützen.
  2. Generosity: Das agile Arbeiten im Netzwerk ist keine Einbahnstraße, sondern verläuft wechselseitig. Jede Seite überlegt, was sie für ihr Gegenüber tun kann.
  3. Visible Work: Je sichtbarer die Teilnehmer machen, wer sie sind und woran sie arbeiten, desto größer werden ihre Reichweite und die Chancen auf gute Vernetzung und wertvolles Feedback.
  4. Purposeful Discovery: Jeder Teilnehmer sollte sich an einem individuellen Lernziel orientieren, welches er zuvor festgelegt hat. Daran sollte er auch seine Aktivitäten ausrichten.
  5. Growth Mindset: Diese Form der Zusammenarbeit erfordert eine Anpassung der Denkweise. Dabei geht es um die Entwicklung einer offenen, neugierigen Haltung gegenüber der Arbeit und dem Leben selbst.

Für wen ist Working Out Loud geeignet?

Working Out LoudGrundsätzlich für jeden. Es braucht aber ein hohes Maß an Selbstmanagement, intrinsischer Motivation, Lernbereitschaft und teamorientiertem Handeln. Die Entwicklung und Festigung eines agilen Mindsets ist somit die Grundlage für den Erfolg der Methode.

WOL ist besonders geeignet für Menschen, die

  • neue Themen entdecken möchten.
  • ihre Kompetenzen verbessern oder eine Fähigkeit neu erlernen möchten.
  • Zugang zu Möglichkeiten und Wissen erhalten möchten, zu dem sie sonst keinen Zugang hätten.

Wie läuft Working Out Loud ab?

John Stepper beschreibt die Methode mit einer einfachen Formel: 4-5 Menschen. 1 Stunde pro Woche. 12 Wochen.

Das Programm startet mit der Definition eines Lernziels. Dieses legt jeder Teilnehmer individuell fest. Anschließend bilden sich Teams von vier bis fünf Personen, sogenannte „Circles“, die über einen Zeitraum von zwölf Wochen zusammenarbeiten. Je nach Lernziel suchen Teilnehmer dazu in einer internen Community nach Gleichgesinnten, die ein ähnliches Ziel haben oder bei der Zielerreichung helfen können. Die Teams werden jede Woche von „Circle Guides“ begleitet, sprich Leitfäden, die den Ablauf strukturieren. Die Guides sind kostenlos in mehreren Sprachen verfügbar und können auf John Steppers offizieller Website angefordert werden. Pro Woche trifft sich das Team für jeweils eine Stunde und arbeitet gemeinsam am Erreichen des festgelegten Ziels. Dabei helfen die Guides mit einer Agenda, die aufeinander aufbauende Übungen in einem konkreten Zeitraster vorgibt. Jeder bringt etwas von sich ein und teilt sein Wissen – das schafft Vertrauen und stärkt das Netzwerk.

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Warum arbeiten mit Working Out Loud?

Das Coworking mit WOL bietet viele Vorteile, sowohl für den Einzelnen als auch für Unternehmen und Organisationen. Es ist sowohl als Projektmanagement-Methode als auch für die generelle Strukturierung der Arbeitsweise geeignet:

Vorteile für den EinzelnenVorteile allgemeinVorteile für Unternehmen
  • bessere Wahrnehmung und persönliche Erfahrung der eigenen Arbeit
  • Vernetzung und Wissensaustausch, voneinander lernen
  • Aufbau von Verständnis und Vertrauen
  • Gefühl sozialer Verbundenheit
  • Stärkung von Gewohnheiten und Denkweisen, um ein beliebiges Ziel erreichen zu können
  • orts- und zeitunabhängig
  • obwohl digital als auch in Präsenz möglich
  • das Netzwerk profitiert von den Arbeitsergebnissen; Arbeitsergebnisse können durch Feedback und Tipps des Netzwerks optimiert werden
  • das Teilen von Wissen wird strukturiert, systematisiert und zur neuen Gewohnheit in Arbeitsprozessen
  • Mitarbeiter sind motivierter, offener und fühlen sich in ihrer Arbeit als wertschöpfend wahrgenommen
  • branchen- und unternehmensübergreifender Austausch
  • informelles Lernen
  • kultureller Wandel im Unternehmen

Wie starten mit Working Out Loud?

Working Out LoudJohn Stepper rät interessierten Beschäftigten und Unternehmen, einfach zu starten und WOL auszuprobieren. Im schlimmsten Fall wären sie um eine Erfahrung reicher, sollte sich die Methode nicht als passend herausstellen. Eine wichtige Voraussetzung ist jedoch, dass die Führungskräfte offen sind gegenüber dieser Form der agilen Zusammenarbeit und nicht versuchen, Arbeitsprozesse zu kontrollieren: „Don’t tell people what to do, give them the environment where they can experience it for themselves. That’s what the circles allow them to do“ (John Stepper). Eine weitere Voraussetzung ist die Schaffung eines geeigneten Rahmens zur Bildung einer internen Community, digital oder analog.

Lernende Netzwerke: Die Plattform QROWD POWER

Ein Beispiel für den Aufbau eines solchen Netzwerks ist die cloudbasierte Plattform QROWD POWER. Die geschützte Business-Community verbindet unternehmensintern Wissen, Austausch und Lernen. Know-how kann in verschiedenen Formaten geteilt und anderen zugänglich gemacht werden. Auch die Möglichkeiten für Feedback und Weiterentwicklung sind gegeben. So ermöglicht QROWD POWER den informellen Wissensaustausch und ein selbstbestimmtes, interaktives Lernen. Neben den technischen Tools werden bedarfsorientiert Workshops in Präsenz sowie individuelle Begleitkonzepte angeboten, um die Möglichkeiten des Lern- und Wissensnetzwerks zu erlernen und in vollem Umfang nutzen zu können.

Sie möchten mehr über QROWD POWER erfahren? Schreiben Sie gerne direkt an das Team „Digital Business“ beim Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft: hello@bnw-digital.de.

Weitere Informationen zum Netzwerk erhalten Sie unter: https://digitalisierung.bnw.de/qrowd-power

Lesen Sie auch unseren Artikel Qrowd Power – Wissensmanagement und -transfer für Unternehmen

Wo finde ich Hilfe und Anleitungen zu Working Out Loud?

FAQ Working Out Loud (by John Stepper)

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