Home Unternehmensentwicklung LEGO® Serious Play® – Methode, Zertifikat, Anwendung

LEGO® Serious Play® – Methode, Zertifikat, Anwendung

von Lern und Berufswelt Redaktionsteam

New Work, Design Thinking, Agilität, KI, disruptive Technologien – diese abstrakten Themen dominieren die heutige Arbeitswelt. Je früher sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen und in ihre tägliche Arbeit einbauen können, desto besser für Unternehmen im internationalen Wettbewerb.

Gleichzeitig berichten uns viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Konzept New Work sei für sie noch nicht greifbar geworden. Das bedeutet: Für wen New Work, Changing und Agilität nur schwammige Buzzwords sind, der wird neue Arbeitsformen nicht umsetzen können.

LEGO® Serious Play® ist eine Workshopmethode, mit der es gelingt, die Zukunft der Arbeit für Führungskräfte und Mitarbeiter spielerisch begreifbar zu machen. Das Spiel mit den LEGO-Bausteinen kann im Präsenz- oder bequem im Online-Seminar vom Homeoffice aus erlernt werden, um eigene Kompetenzen für zukünftige Herausforderungen fit zu machen.

Sie möchten selbständig Workshops mit Hilfe des LEGO® Serious Play® moderieren können? Hier erhalten Sie ein Zertifikat:

Zertifikat „LEGO® Serious Play® Fascilitator“

Nutzen Sie die Magie der kleinen bunten Steine * mit Zertifikat *

Bevor wir genauer auf den LEGO® Serious Play® Facilitator – wie der zertifizierte Moderator der Lego Serious Play Methode genannt wird – und auf das Lernen mit den bunten Legosteinen selbst eingehen, möchten wir noch kurz ein Schlaglicht auf den Megatrend New Work werfen.

Direkt zur Lego Serious Play Methode springen.

New Work Definition

New Work ist ein Sammelbegriff unterschiedlicher und in die Zukunft gerichteter Formen der Zusammenarbeit in Organisationen. Aufgrund der Pandemie und der verstärkten Zusammenarbeit von Teams im Home Office erfuhren der Begriff und seine Umsetzung einen Aufschwung in den Unternehmen.

Die Theorie vom Neuen Arbeiten entstand hingegen schon viel früher: in den Siebziger Jahren durch den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, der den Begriff New Work prägte. Im Kern will das Konzept das Prinzip von Mittel und Zweck in der klassischen Lohnarbeit umkehren:

Seit der industriellen Revolution bestand der Zweck einer Arbeit darin, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, z.B. ein Gewinde einzubauen. Das Mittel, um diesen Zweck zu erfüllen, war der Mitarbeiter, der in diesem Sinne als bloßes Werkzeug fungierte.

Mit dem Ideal der neuen Arbeit (New Work) wird dieses Verhältnis aus philosophischer Sicht umgedreht: Nun soll die Arbeit das Mittel sein, mit dem sich der Mensch als Individuum verwirklichen kann. Freiheit und Sinnstiftung treten gemäß Bergmann neben den Zweck der Arbeit ersetzen ihre zweckmäßige Auffassung um eine bessere und menschlichere Funktion. Kurz: New Work ist jene Arbeit, die ein Mensch wirklich will.

New Work Methoden

Um sich dieser Idealvorstellung anzunähern, mussten seit dem Konzept New Work eine ganze Menge Änderungen nicht nur im Verständnis von Arbeit, sondern auch in den Arbeitsformen eintreten. Denn die alte Auffassung von Arbeit wurde geprägt durch das Zeitalter der ersten Industriellen Revolution, Ende des 19. Jahrhunderts.

Mit der zur Jahrtausendwende weiter voranschreitenden Digitalisierung wurde New Work vom Konzept zur Notwendigkeit, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu untermauern. Diese Arbeitsmethoden gelten seitdem als typisch für die neue Arbeitswelt:

  • Flexibilität der Arbeitszeit
  • Flexibilität des Arbeitsortes
  • Desk Sharing und Co-Working halten Einzug in den Arbeitsalltag
  • Fähigkeiten der Arbeitnehmer, nicht Jobbeschreibungen, entscheiden über die Verteilung von Aufgaben
  • Dezentrale Teams
  • Projektbezogene Teams

Bindeglied für alle diese Arbeitsmethoden ist Agilität – eine Arbeitsform und Haltung, die oft fälschlicherweise mit dem Begriff New Work selbst gleichgesetzt wird. Agiles Arbeiten bildet jedoch vielmehr eine gute Grundlage, um im Team beispielsweise die projekt- oder fähigkeitenbezogene Arbeit zu erledigen.

Womit wir wieder beim Lego Serious Play® sind, denn inmitten der Herausforderungen, vor die eine veränderte Arbeitswelt uns Menschen stellt, sorgt die Lego Serious Play Methode für eine tiefgründige Kommunikation und zielführende Themenbearbeitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Was ist Lego Serious Play?

LEGO® Serious Play® bietet Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen jeder Branche, Teams und auch im Coaching mit Einzelpersonen. In einem moderierten Ablauf sollen neue Ideen gefördert, die Kommunikation verbessert und Problemlösungen beschleunigt werden.

Ablauf der LEGO®-Serious-Play®-Workshops

Den Teilnehmern wird zu Beginn ein Set bestimmter Lego-Bauteile überreicht. Mit dieser Auswahl lassen sich einzigartige Modelle bauen. Mit fundierter Vorbereitung durch den Moderator kann LEGO® Serious Play® auch online durchgeführt werden. Um alle Möglichkeiten der LEGO® Serious Play®-Methode abzuschöpfen und nutzbar zu machen, ist die Moderation durch eine qualifizierte Person, den Facilitator, erforderlich. Der Facilitator moderiert durch alle Prozesse hindurch und stellt Aufgaben, beispielsweise bestimmte Fragen. LSP bzw. LEGO® Serious Play® durchläuft immer wiederkehrende Phasen und ist leicht verständlich:

  1. Aufgaben- bzw. Fragestellung durch die moderierende Person den Facilitator
  2. Bauphase nach zeitlicher Vorgabe durch die Teilnehmenden
  3. Vorstellung des Modells mit eigenen Worten durch den Erbauer/die Erbauerin
  4. Aktives Zuhören der anderen Teilnehmenden und Rückfragen ohne Wertungen
  5. Bei Bedarf werden jetzt Details der Modelle zu einem Gesamtmodell zusammengefügt (shared models)

Systemische Fragen

Passend zum Arbeitsalltag der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat der Fascilitator Fragen vorbereitet, welche auf das Unternehmen oder die Organisation angewendet werden können.

  • Was ist New Work?
  • Wo steht deiner Firma heute?
  • Wo willst du in 5 Jahren stehen?
  • Wie siehst du dein Team?
  • Wie reagiert ein Kunde auf das neue Produkt?

Das Konstruieren

Alle Teilnehmer bekommen zu Beginn den Hinweis, dass die Bauteile metaphorische Bedeutungen haben können, d. h. ein roter viereckiger Stein kann aus Sicht der Erbauerin auch eine Weltkugel darstellen. In der zeitlich befristeten Bauphase entsteht ein realistisches oder auch abstraktes Gebilde. Beide Hände sind dabei im Einsatz. Dadurch werden überkreuzende neuronale Areale angeregt und genutzt. Das triggert unser Unterbewusstsein und bringt neue Gedanken hervor. LSP wird zu einem 3D-Drucker für eigene Gedanken.

Abstrakte Modelle werden häufig durch selbststeuernde Hände erschaffen (mal schauen, was dabei herauskommt) und erst hinterher wird darüber nachgedacht. Bei den realistisch aussehenden Modellen steuern überwiegend die beiden Gehirnhälften und entscheiden, was da entstehen bzw. gebaut werden soll.

Präsentation der Ergebnisse in der Gruppe

Die Erbauer:innen erläutern nun nacheinander ihre Modelle mit Abhängigkeiten. Dabei entstehen oft beim Sprechen ganz neue Gedanken, die vorher noch nicht da waren. Schwieriges wird greifbar, begreifbar und damit ausdrückbar und besprechbar. Motive werden sichtbar und somit erklärbar, um besser zu verstehen was dahintersteckt. Gleichzeitig können wir über die Visualisierung die Vorgänge besser memorieren – und neue Seiten entdecken.

Die Rolle des zertifizierten Fascilitators

Die Zuhörenden sollten die Modellbeschreibung und die Intentionen der Erbauer und Erbauerinnen möglichst ohne Wertungen verstehen. Verständnisfragen sind natürlich möglich und vertiefende Ergänzungen erwünscht. Hierbei gewinnen die Modellbauer und Modellbauerinnen weitere Perspektiven. Eine wichtige Aufgabe für den Fascilitator ist, auf wertneutrale Aussagen, Fragen und Ideen zu achten. Das trainiert die Teilnehmenden in ihrer Kommunikationskompetenz. 

Ohne eine Person mit Lego Serious Play Ausbildung kann die Anwendung der Methode in Unternehmen wirkungsvoll umgesetzt werden. Denn das Wichtigste sind nicht etwa die Steine, sondern der Moderator, der sogar Gruppen bis zu 100 Personen begleiten kann.

Sie möchten einen LEGO® Serious Play® Fascilitator für Ihr Unternehmen ausbilden?
Hier geht es zum unserem (Online)Seminar.

Zertifikat „LEGO® Serious Play® Fascilitator“

Nutzen Sie die Magie der kleinen bunten Steine * mit Zertifikat *

Fazit

Die Magie der bunten Steine hilft Unternehmen, abstrakte Themen wie New Work begreifbar zu machen. Komplexe Gestaltungsprozesse in der Arbeitswelt können mit Lego-Steinen nachgebaut und die eigene Gedankenwelt somit den anderen Teammitgliedern zugänglicher gemacht werden. Eine Moderation bzw. der Facilitator ist für die optimale Durchführung des Spiels unumgänglich.

Mit Unterstützung eines qualifizierten und zertifizierten LSP-Facilitators

  • optimieren Sie Geschäftsstrategien für die kommenden Herausforderungen
  • analysieren Sie Krisensituationen und entwickeln dafür Lösungskonzepte
  • gewinnen Sie Ideen und Erkenntnisse, die mit herkömmlichen Methoden unentdeckt bleiben würden
  • fördern Sie Innovation und die Kreativität Ihrer Teams
  • stärken Sie wertschätzende Kommunikation über begreifbare Modelle
  • erhöhen Sie die Bereitschaft, sich auf unterschiedliche Perspektiven einzulassen
  • stärken Sie durch Visualisierungen die Merkfähigkeit der Aussagen
  • binden Sie explizites Wissen und implizite Erfahrungen aller Teammitglieder ein
  • fördern Sie gemeinsames Verständnis für Begriffe wie New Work und Agilität

Quellen: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/legor-serious-playr-methode-54107

LEGO® Serious Play® - Methode, Zertifikat, Anwendung
Andreas Sedlag
Theaterpädagoge und Kompetenztrainer, EOL-Trainer, NLP-Practitioner

Weitere Beiträge

Einen Kommentar hinterlassen

* Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.